Lungauer OstertraditionenÜber Ratscherbuben, Osterbutter und Grawirlacheier
Die Ratscherbuben
„Wir ratschen, wir ratschen den englischen Gruas (= Engelsgruß),
den jeder Christgläubige betn muas. Foits niada auf enkane Knia,
bets drei Vaterunser und a Ave Maria“
Meist sind es Schüler, die mit ihren (aus Holz selbstgebastelten) schnarrenden und knatternden Trommelratschen von Gründonnerstag bis Karfreitag durch St. Michael und die anderen Ortschaften im Lungau ziehen, vor den Häusern die Zeiten verkünden und dabei singen.
Am letzten Tag singen sie: „Wir ratschen und ratschen zum letzten Mal z´samm, weil die Glocken sind wieder da aus Rom.“
Dann gehen sie in die Häuser und bitten um eine kleine Gabe – meist ein rotes Ei, Süßigkeiten oder etwas Geld.
Freuen Sie sich, vielleicht kommen die Ratscherbuben auch zu uns in den Wastlwirt.
Osterbutter
Am Ostersonntag werden Sie mit einer duftenden selbstgerührten Butter in einer besonderen Form überrascht. Die Butter ist zuvor in der Kirche in St. Michael geweiht worden und darf nun auf Ihr Frühstücksbrot geschmiert werden. Lassen Sie es sich schmecken. Frohe Ostern!
Grawirlacheier
Haben Sie schon mal von GRAWIRLACHEIER gehört?
Das sind ganz besondere gefärbte Ostereier mit einer langen Tradition.
Das Bemalen der Eier zu Ostern begann im bereits im 12. Jahrhundert und bis zu Beginn des 1. Weltkrieges war das rote Osterei in Österreich die Regel. Bald danach tauchten Ostereier in verschiedensten Farben auf und werden bis heute geritzt, besprenkelt, beschrieben, beklebt und bemalt. Eine Besonderheit im Salzburger Lungau ist das Färben von sogenannten „Grawirlacheiern“.
Dabei wird ein gekochtes Ei auf ein mit „Grawirlach“ (zottiges, grünes Kerbelkraut), „Kasbleamen“ (Krokus) und Zwiebelschalen belegtes Leinentuch gelegt, umwickelt, an beiden Enden zusammengebunden und für einige Minuten in die Eierfarbe gelegt. Auf den Eiern entstehen dadurch besonders schöne und einzigartige Muster.
Die Ostereier stehen als Symbol für Fruchtbarkeit und Neubeginn.